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ROSEN

Seit mehr als 2000 Jahren wird die Rose schon als Zier- und Kulturpflanze betrachtet.
Zu allen Zeiten hat diese Pflanze nicht nur mit ihrem Aussehen erfreut, sondern auch mit ihrem wirkungsvollen Rosenöl für die Hautpflege, sowie als Duftöl für die Sinne, und nicht zu vergessen zur Marzipanherstellung.

Rosen werden weithin heutzutage als Blumen der Liebe charakterisiert, wobei die Farbe der Blüten bestimmten Aussagen zugeordnet wird:
 - Rote Rose für die leidenschaftliche Liebe
 - Weiße Rose für Unschuldige Liebe, Sanftheit und Treue
 - Rosa Rose für Jugend und Schönheit
 - Gelbe Rose für Falschheit, Eifersucht, Neid und Untreue... (nicht zu eng zu sehen)
 - Orangen Rosen für Glück und Hoffnung

Ich möchte auf dieser Seite einige Rosenbilder zeigen, verbunden mit Gedichten.
Für mich ist die Rose nicht unbedingt die Königin unter den Blumen. Und gehört auch nicht zu meinen absoluten Favoriten. Aber sie zeigt eine Perfektheit in der Anordnung der Blätter, mit ihrem lieblichen Duft und ihren satten, oder auch zarten Farben- diesen Attributen kann ich mich einfach nicht entziehen :-) 

Lasst euch verzaubern, von Blumen und Worten. 
Die Gedichte sind von den jeweiligen Autoren. Und was mich immer wieder verblüfft: Egal in welchem Jahrhundert die Worte geschrieben wurden... die Faszniation und das Gefühl ist unvergänglich und ändert sich nicht.
Die Bilder von mir.

 

Der Rose süßer Duft genügt ...

Der Rose süßer Duft genügt,
Man braucht sie nicht zu brechen -
Und wer sich mit dem Duft begnügt,
Den wird ihr Dorn nicht stechen

Friedrich von Bodenstedt (1819-1892)

 

Für mich soll's rote Rosen regnen

Mit 16 sagte ich still:
ich will,
will groß sein, will siegen,
will froh sein, nie lügen,
mit 16 sagte ich still:
ich will,
will alles oder nichts.

Für mich soll`s rote Rosen regnen,
mir sollten sämtliche Wunder begegnen,
die Welt sollte sich umgestalten
und ihre Sorgen für sich behalten.

Und später sagte ich noch:
Ich möcht
verstehen, viel sehen, erfahren, bewahren,
und später sagte ich noch:
Ich möcht
nicht allein sein
und doch frei sein.

Für mich soll`s rote Roten regnen,
mir sollten sämtliche Wunder begegnen,
das Glück sollte sich sanft entfalten,
es soll mein Schicksal mit Liebe verwalten.

Und heute sage ich still:
Ich sollt
mich fügen, begnügnen,
ich kann mich nicht fügen,
kann mich nicht begnügnen:
will immer noch siegen,
will alles oder nichts.

Für mich soll`s rote Rosen regnen,
mir sollten ganz neue Wunder begegnen,
mich fern vom Alten neu entfalten,
von dem, was erwartet, das meiste halten.
Ich will,
ich will. 
(Hildegard Knef 1925-2002)

 

 

Diese Rose von heimlichen Küssen schwer:

Sieh, das ist unsre Liebe.
Unsre Hände reichen sie hin und her,
unsre Lippen bedecken sie mehr und mehr
mit Worten und Küssen sehnsuchtsschwer,
unsre Seelen grüßen sich hin und her -
wie über ein Meer - - wie über ein Meer - -
Diese Rose vom Duft unsrer Seelen schwer:
sieh, das ist unsre Liebe.

Christian Morgenstern (1871-1914)
Neuer Frühling

Der Schmetterling ist in die Rose verliebt,
Umflattert sie tausendmal,
Ihn selber aber, goldig zart,
Umflattert der liebende Sonnenstrahl.
Jedoch, in wen ist die Rose verliebt?
Das wüßt ich gar zu gern.
Ist es die singende Nachtigall?
Ist es der schweigende Abendstern?
Ich weiß nicht, in wen die Rose verliebt;
Ich aber lieb euch all:
Rose, Schmetterling, Sonnenstrahl,
Abendstern und Nachtigall.

Heinrich Heine (1757-1856)


Sommer

Sieh, wie sie leuchtet,
Wie sie üppig steht,
Die Rose -
Welch satter Duft zu dir hinüberweht!
Doch lose
Nur haftet ihre Pracht -
Streift deine Lust sie,
Hältst du über Nacht
Die welken Blätter in der heissen Hand ...

 Sie hatte einst den jungen Mai gekannt
Und muss dem stillen Sommer nun gewähren -
Hörst du das Rauschen goldener Aehren?
Es geht der Sommer über's Land ...

Thekla Lingen (1866-1931)

Die Welt umfasset nicht das Bild der Rose. 
Die Phantasie umfasset nicht die Rose. 
Vom Seelengarten Botin ist die Rose, 
und Inbegriff der Schoenheit ist die Rose.

Wär auch die ganze Welt,
Mit Dornen rings umstellt,
Ein Herz, das Liebe fühlt,
Bleibt stets ein Rosenfeld.
 
Dschalaluddin (Dschelaleddin?) Rumi (1207-1273)

 

Was steht denn auf den hundert Blättern
Der Rose all?
Was sagt denn tausendfaches Schmettern
Der Nachtigall?
Auf allen Blättern steht, was stehet
Auf einem Blatt;
Aus jedem Lied weht, was gewehet
Im ersten hat:
Daß Schönheit in sich selbst beschrieben
Hat einen Kreis,
Und keinen andern auch das Lieben
Zu finden weiß.
Drum kreist um sich mit hundert Blättern
Die Rose all,
Und um sie tausendfaches Schmettern
Der Nachtigall.

Friedrich Rückert (1788-1766)

Der Duft der Rose

Der Duft der Rose
nimmt dich in einen süßen Bann,
rührt dich liebkosend leise
wie eine Liederweise
mit Ahnung voller Schönheit an,
ist ohne Gleichnis rein und zart:
du kannst es nicht ermessen,
fühlst nur ein süß Vergessen
und eine Gegenwart.

Hermann Hesse (1877-1962)

Liebesgarten

Die Liebe ist ein Rosenstrauch.
Wo blüht er, wo blüht er?
Ei nun, in unserm Garten,
Darin wir zwei, mein Lieb und ich,
getreulich seiner warten,
Wofür er uns aus Dankbarkeit
Alltäglich neue Blumen streut.
Und wenn im Himmel Rosen blühn,
Sie können doch nicht schöner blühn.
 
Robert Reinick (1805-1852)


Die wilde Rose

Da droben auf einsamer Höhe
Die wilde Rose blüht,
Und wer sie von Ferne gesehen,
In heißer Sehnsucht erglüht.
 
Zu ihr über Felsen und Klüfte
Ein kühner Jäger klimmt.
Schon ist er in nächster Nähe -
Das Auge in Thränen ihm schwimmt.
 
Er will sie erfassen und pflücken.
Da strauchelt jäh sein Fuß;
Des Abgrunds finstere Tiefe
Empfängt ihn mit kaltem Kuß.
 
Da droben auf einsamer Höhe
Die wilde Rose blüht,
Und wer sie von Ferne gesehen.
In heißer Sehnsucht erglüht.

Louise Aston (1814-1887)

 

 

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