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Die Geschichte vom kleinen Sandkorn

Es war einmal ein kleines Sandkorn. Das lag am großen Sandstrand, an einem großen Meer, eingebettet in viele andere Sandkörner. Jeden Tag wurde es ans Wasser gespült und von den Wellen wieder an den alten Platz getragen. 
So ging es Tag für Tag und Jahr für Jahr. 
Eines Nachts jedoch, als der silberne Mond immer wieder von ziehenden Wolken verdeckt wurde, machte sich das Körnlein Gedanken. „Was wird wohl passieren,“ so fragte es sich, „wenn ich mich auch dem Wind anvertraue, und mich – gleich den Wolken dort oben – mittragen lassen?“

Und noch während des Nachdenkens schlief es ein. Aber in den nächsten Nächten fand das Sandkorn einfach keinen ruhigen Schlaf mehr. Immer wieder kehrten seine Gedanken zu dem großen mächtigen Wind zurück. So gingen Tage über Tage und Wochen über Wochen ins Land.

Doch eines Nachts, als ein großer Sturm über das Meer hertobte, und sich schließlich zu einem kräftigen Orkan aufbauschte, gab sich das Körnchen einen Ruck. Es legte sich in den Wind und ließ sich mitziehen nach oben, weit hinauf in den dunklen, unheimlichen Nachthimmel. 
Etwas wehmütig blickte es zurück auf seinen Heimatstrand, der immer kleiner und ferner wurde. Bald jedoch wurde es von einer nie gekannten Abenteuerlust gepackt und drehte und tanzte im Luftstrom. Das Sandkorn genoss es sehr, was es erlebte und sah. Der Himmel oben war auf einmal soviel näher, und die Welt unten so spannend!
Berge wechselten sich ab mit Wäldern und Flüssen, Die Nacht ging und der Tag kam. Es erschienen immer wieder kleine Dörfer mit lustigen, roten Dächern. Das Kleine war sehr neugierig, wo nun  die Reise enden sollte, denn mittlerweile war der Wind viel schwächer geworden. Sacht geleitete es auf die Erde zurück.
Ganz benommen von den vielen neuen Dingen, die das Sandkorn gesehen hatte, schaute es um sich. Doch, was war das? Da lagen ja auch Sandkörner rundherum! Zwar etwas anders in Form und Farbe, aber zweifelsohne: Sandkörner! „Mm, seltsam. Gab es überall doch nur Strand?“ Lange blieb jedoch keine Zeit zum Überlegen. Denn da kamen Kinder mit buntem Geschirr um im Sandkasten –so sagten die Kinder zu diesem Strand- zu spielen. Und wie war das lustig! Das Körnchen wurde hin und her geschaufelt, es wurde zum Kuchen, und dann wieder zur Burg.
 Ja- das war doch aufregender als immer am Strand zu liegen

Und doch- wer weiß, eines Tages oder Nachts wenn der Mond wieder einmal sein blasses Licht zur Erde schickt und das Sandkorn nicht schlafen lässt; wird es wieder hinauf schauen und sich fragen: „Was  wäre wohl ..........“

Aber  was passierte wohl am Heimatstrand, nach dem der Ausreißer weg war? NICHTS. Sein Fehlen wurde noch nicht einmal bemerkt, das Leben nahm seinen gewohnten Gang, wie schon 
Tagein – Tagaus, Jahrein – Jahraus.......

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